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Fritz Bieswanger

züchtet Perlfeh, Australorps

Zuchtgeschichten:

Die Entstehung der Rasse „Perlfeh“ (Pf), wird Karl Hofmann aus Düsseldorf und Karl Deininger aus Augsburg zugeschrieben, deren Zuchten zusammengefasst wurden, auch wenn sich, etwa zeitgleich mehrere Züchter mit der Entwicklung dieser schönen Rasse beschäftigten. So tauchten z. B. um 1920 in Pinneberg verschiedene Kaninchen auf, die in Größe, Form und besonders in der Farbe, etwa gleich waren, sich aber nicht weiter durchsetzen konnten. Auch in Frankreich und der Schweiz kamen zur selben Zeit ähnlich gefärbte Tiere auf. So entsprechen im Groben die heutigen Schweizer Feh unseren Perlfeh-Kaninchen. Das ursprüngliche Zuchtziel war der Versuch, der farblichen Imitation des sibirischen Eichhörnchens.

Bei der Herauszüchtung des Pf waren sowohl Marburger Feh als auch dunkelgraue, havannafarbige und eisengraue Kaninchen zum Zuchteinsatz gekommen.
Erst nach regionaler Verbreitung wurden die Kaninchen 1936 als Rasse mit dem Namen Perlfehl in die Reichsbewertungsbestimmungen aufgenommen.

 

1. Gewicht

Diese Rasse gehört zu den kleinen Rassen mit einem Gewicht von mindestens 2,0 kg, bis zu einem Höchstgewicht von 3,25 kg. Das Idealgewicht beträgt über 2,5 kg bis 3,25 kg, wofür 20 Punkte zur Vergabe kommen.

2. Körperform

Hier wird eine Körperform vergleichbar dem des Kleinsilberkaninchens verlangt. Eine gedrungene Form, hinten gut abgerundet, kräftige aber nicht zu lange Vorderläufe und eine breite und gut ausgeprägte Schulterpartie soll erkennbar sein. Der Kopf und die Ohren werden in dieser Position mit bewertet. Die Länge der Ohren wird nicht gemessen, liegt aber bei ca. 10 cm (ein Viertel der Rumpflänge).

3. Behaarung

Im Standard steht: „Wie beim MF, mit dem Unterschied einer kräftigeren Begrannung“. Dies ist wohl eine sehr ungenaue Beschreibung. Wie soll das Fell beschaffen sein? Es wird von einem mittellangen und ausgesprochen dichtem Fell gesprochen. Für die Pf ist eine Behaarungslänge von ca. 2,5 cm anzustreben. Bei dieser Länge ist nach meiner Erfahrung das Verhältnis von Deckhaar zum Grannenhaar am besten, welches sehr wichtig für die Qualität der Perlung ist. Deckhaar und die Begrannung sind kräftig aber nicht hart. Die Grannenhaare sollen möglichst gleichmäßig verteilt und nicht zu lang über dem Deckhaar liegen. Die Pf haben in der Kaninchenzucht mit die besten Felle, vor allem durch ihr, in der Unterwolle, sehr dichtes Haarkleid. Hier sind in sehr guten Zuchten auch bei Rammlern und Häsinnen keine Unterschiede in der Fellqualität erkennbar.

Zu den Rassemerkmalen

Die Hauptrassemerkmale sind in der Position 4 des Standards als Deckfarbe und Perlung definiert. Bei den Pf wird mit der Deckfarbe in dieser Position auch die Perlung beurteilt. Hier schreibt der Standard eine blauwildfarbige Deckfarbe, in heller, mittlerer oder dunkler Abtönung vor, wobei eine mittlere Farbschattierung zu bevorzugen ist. Hinzu kommen die Wildfarbigkeitsabzeichen. Diese sind u. a. helle Augenringe, - Kinnbackeneinfassungen, - Innenseiten der Läufe und die helle Bauchdeckfarbe. Brust und Läufe sind auch etwas heller in der Farbe abgestuft. Wichtig ist auch das Vorhandensein des kleinen, bräunlichen Keils im Genick, der aber nicht scharf abgegrenzt sein muss. Die Bauchdeckfarbe erscheint hellcreme bis hellgrau. Auch wird in dieser Position die blaugraue Augen und hornfarbige Krallenfarbe beurteilt. Da die Krallenfarbe durch Aufhellung der Deckfarbe oft vernachlässigt wird, ist es unbedingt erforderlich, verstärkt nach hellen Krallenfarben zu achten und diese mit Punktabzug zu strafen. Auch bei der Augenfarbe treten oft braune Augen auf, welche aber den sofortigen Ausschluss von der Bewertung nach sich ziehen.
Die Perlung wird durch hellgrau bis braun gespitzte Grannenhaare hervorgerufen, die sich über die gesamte Decke - ausgenommen der wildfarbigen Abzeichen - gleichmäßig verteilen sollen und einen sogenannten „Pfeffer und Salz“-Effekt bilden. Jedoch dürfen diese Spitzen keinesfalls weiß sein. Je länger oder weniger die Grannenspitzenfärbung ausgedehnt ist, um so grober oder feiner ist die Wirkung der Perlung. Die weiteren Rassemerkmale ergeben sich aus dem Hauptrassemerkmal und werden in den Positionen 5 und 6 beschrieben und bewertet:

Position 5 - Die Gleichmäßigkeit

Hier wird die gleichmäßige Verteilung der Deckfarbe und der Perlung, verlangt und beurteilt. An kürzer behaarten Körperstellen, wie z .B. Kopf, Ohr und Läufe, tritt der Perlungseffekt nicht so stark in Erscheinung, da dort die Grannenhaare auch kürzer sind und nicht sehr weit über dem Deckhaar liegen. Auf eine Perlung der Blumenoberseite ist unbedingt zu achten. Es kommen immer öfter Pf vor, welche nur noch vereinzelte farbige Grannenspitzen aufweisen. Oft ist keine Perlung auf der Blumenoberseite zu erkennen. Dies ist ein Fehler, der mit „nicht befriedigend“ zu bewerten ist, aber allzu oft übersehen wird. Die hier so oft abgestraften hellen Binden an den Vorderläufen sind teilweise etwas überzogen bewertet, da diese wildfarbigen Abzeichen, genetisch bedingt, dazugehören. Ein Wegzüchten dieser Abzeichen würde mit dem Verlust von Perlung, Zwischenfarbe sowie braunem Genickkeil enden. Bindenansätze sollten, wenn diese nicht sehr hellcremefarbig, sondern bräunliche Färbung aufweisen, als leichter Fehler unberücksichtigt bleiben. Richtige „Binden“, die sich hell oder weiß um und über den gesamten Vorderlauf ziehen, sind dagegen hart mit Punktabzug oder Ausschluss zu bestrafen.

Position 6 - Die Zwischenfarbe und die Unterfarbe

Diese beiden Merkmale werden gemeinsam beurteilt. Es heißt z. B. die Zwischenfarbe tritt jedoch nicht scharf abgegrenzt in Erscheinung. In der Aufzählung bei den leichten Fehlern können wir aber nachlesen, dass eine verschwommene Zwischenfarbe gestraft werden soll. Eine Definierung, welche nicht leicht nachvollziehbar ist, da eine unscharfe Abgrenzung immer verschwommen wirkt. Fakt ist eine ca. 5 mm breite, rotbraune bis braune Zwischenfarbe, die nicht wie beispielsweise bei den KlCh klar abgegrenzt ist. Bei Jungtieren ist ein Wechsel in der Farbintensivität, fast wöchentlich, je nach Fell und Haarungszustand, zu verfolgen. Die Unterfarbe ist blau bis blaugrau und erfasst etwa 2/3 der Haarlänge. Auch ist die Unterfarbe am Bauch gefordert, was aber bei Althäsinnen, welche in der Bauchunterfarbe heller werden oder diese gänzlich fehlt, nur als leichter Fehler bestraft wird.

 

Das Erscheinungsbild der schwarzen Australorps

 

Charakteristisch für die Australorps sind deren gediegene Eleganz, Anmut, die auch die spürbar verhaltene Kraft nicht unterdrückt, die energiegeladene Bewegung, die  geradezu herausfordernd und kraftstrotzend erscheint und die auf jeden Besucher ihren Eindruck nicht verfehlt. Der Anblick dieser Tiere wird ein Züchterherz auf den ersten Blick begeistern.

 

Bestechende Körperform und voll intensiver käfergrüner Lack der glänzend schwarzen Farbe müssen bei jedem Ausstellungstier förmlich in die Augen springen.  Der Zwiehuhn-Charakter gehört weitgehend der Vergangenheit an; vereinzelt auftretende tiefe Stellungen - bekanntlich müssen die Oberschenkel noch leicht sichtbar sein - sind Ausnahmen. Der mittelhohe Stand fügt sich der  Gesamterscheinung harmonisch ein. Feinknochige Tiere erscheinen stets vornehmer als grobknochige. Die Lauffarbe sei schwarz, die Fußsohlen weiß bis blaßrosa.

Australorps mit groben Knochen überschreiten fast ausnahmslos die international vorgeschriebenen Gewichte. Jahrelang hatten wir auf den großen Ausstellungen alle Sg-Tiere gewogen und immer wieder festgestellt, daß ein mittelschwerer Typ dem Idealbild der Rasse entsprechend der MB am nächsten kommt. Man beschreite also den goldenen Mittelweg, der wohl dem Rassetyp am nächsten kommt. Gerade die überstarken Hähne erscheinen grob und klotzig und lassen die elegante Schönheit und die fließenden Linien peinlich vermissen. Eleganz und verhaltene Kraft sind die entscheidenden Rasseattribute der Australorps.

 

Der Rücken sei ebenso breit wie lang. Er gehe ohne Unterbrechung harmonisch in den Schwanz über. Der gestreckte, leicht geschwungene Rücken, dem sich die Unterlinie des Tieres vollkommen angleicht, darf in keinem Punkt irgendwie anstoßen oder gar zur Kissenbildung neigen. Die Sicheln, Nebensicheln und Steuerfedern des Schwanzes seien möglichst breit und kräftig; sie sollen von  den Deckfedern fast völlig eingehüllt werden.

Auffallend ist die Fülle und Breite der Brust, die keineswegs zu tief getragen werden darf. Die Flügel mit ihren breiten Hand- und Armschwingen werden waagerecht, eher angezogen gehalten. Hänge- oder Bantamflügel sind zu strafen. Der amtierende Preisrichter hat besonders darauf zu achten, daß die Hähne, die zum ersten Mal ausgestellt werden, beim Zusammentreffen mit Hennen  bekanntlich die Imponierstellung einzunehmen und dabei die Flügel hängen zu lassen pflegen.

Ein straff anliegendes Gefieder ist heute fast allen Australorps eigen - ein bedeutender Zuchterfolg, der unübersehbar ist. Nie strafe man ältere Hennen, deren Gefieder, durch ihre enorme Legeleistung biologisch bedingt, matter wird. Ebenso verhält es sich bei sehr guten Legerinnen mit heller Lauffarbe und vollem, ausgeprägtem Legebauch; sie tragen deshalb häufig eine etwas tiefere Stellung zur Schau. Bestechend ist der kräftige, mittellange, vollbefiederte und mit reichlichem Federbehang ausgestattete leicht gebogene Hals. Er sei keinesfalls aufgereckt und stets farbenrein. Eindrucksvoll trägt er  den mittellangen Kopf mit dem markanten roten Gesicht.

Das leuchtend rote Gesicht ohne jeglichen Schimmelansatz läßt einen geradezu vitalen Ausdruck erkennen. Die klaren, furchtlosen, frech erscheinenden offenen  Augen sind imponierend und ebenfalls Kennzeichen hoher Vitalität. Wesentlich ist die von der MB verlangte dunkelbraune Iris. Helle, ungleiche, gebrochene oder gespaltene Augen, die durch helle Auflockerungen in der Iris auffallen, sind bei Zuchttieren nicht mehr tragbar. Uns hat die Erfahrung gelehrt, daß selbst Jungtiere mit dunklen, fast schwarzen Augen und dunklem Untergefieder Grünlack in Vollendung hatten.

Die Augen sind ein Spiegelbild der Gesundheit und Lebenskraft eines Tieres. Mehr noch: Der Kenner weiß in den Augen seiner Tiere wie in einem Buch zu lesen.  Wer daher in der Zucht sich nicht nur mit Durchschnittserfolgen begnügen und nicht vom Zufall abhängig sein will, kann angesichts der enormen Anforderungen an die Tiere ohne diese Kenntnisse in keiner Hinsicht mehr bestehen.

Bestechend ist auch der mittelgroße, feingewebige Kamm mit den 4 bis 6 Zacken. Der Hahn hat ein straffes Kammblatt, das nie zu spitz, zu grob oder fleischig  sein, nicht umfallen oder aufsitzen darf. Die Kammfahne muß der Nackenlinie folgen, und der Abschluß soll gerundet sein. Er hat die Eleganz der Erscheinung auffallend zu unterstützen. Der Kamm der Henne ist ein kleiner, nicht  kippender, fester Stehkamm mit ebenfalls feinem Gewebe. Die schön gerundeten Kehllappen, weder zu grob noch zu groß, dürfen das Gesamtbild keineswegs stören. Die Farbe von Kamm, Ohrscheiben und Kehllappen ist leuchtend rot.

Der Schnabel sei glänzend schwarz, mittellang und kräftig. Nur an der auslaufenden Schnabelspitze ist ein heller Stipp erlaubt. Ein heller Ober- oder Unterschnabel gilt als fehlerhaft, ebenso ein heller First, der sich vom Schnabelansatz bis zur Schnabelspitze zieht.

Lack und Grünglanz des Gefieders sind erblich bedingt. Ebenso das verwerfliche Blau oder der Bronzeton, denn in durchgezüchteten Stämmen sind Blau und Bronze unbekannt. Doch besitzen wir heute Stämme, die nach jahrelanger intensiver Zuchtarbeit auf dunkle Augenfarbe Tiere mit hervorragendem Grünlack trotz nahezu schwarzer Iris hervorbringen. Ein Zusammenhang zwischen der Augenfarbe und den genannten Nebenerscheinungen der unterschiedlichen Pigmentation ist heute kaum mehr zu erkennen. Sicher ist auch Grünlack erblich. Der volle Grünlack bleibt den Hähnen erhalten; dafür ist die straffe  Federstruktur Garant. Bei den Hennen sind, wie bereits erwähnt, Zugeständnisse zu machen. Bei ihnen kann bei zunehmendem Alter und vorzüglicher Legeleistung Jugendschönheit kein Dauerzustand sein. Allerdings machen sie in ihrer Entwicklung den Wechsel des weißen Flaumes bis zur völligen Gefiederreife eindeutig mit. Sicher unterliegt auch die Entwicklung des Grünlacks der Vererbung. Im allgemeinen sind unsere Küken bei der Geburt mit reichlich weißem  Flaum an Bauch, Hals und Gesicht versehen, der sich allerdings später verliert. Diese Erscheinung kann sogar zu weißen Schlagfedern führen, die freilich nach der ersten Hauptmauser völlig schwarz ersetzt werden.

Es ist festzuhalten, daß unsere heutigen Tiere so durchgezüchtet sind, daß satter Grünlack nicht unbedingt auf Kosten der Läufe, der Augen oder der  Untergefiedeffarbe gehen muß. Züchterisch ist dies durchaus möglich, ohne daß Zugeständnisse an die Pigmentation anderer Körperteile nötig wären. Beispiele hierfür haben wir genügend. Gestatten wir daher keine Ausnahme bei Tieren, deren Gefieder und Lauffarbe mit zunehmendem Alter auffallend hell werden. Jeder Züchter von schwarzen Tieren kennt die Erscheinung des vorübergehenden bzw. später sich verlierenden Weiß und dessen züchterische Vorteile. Weiß und Schilf, das bekannt schmutzige Weiß, sind genetisch durchaus verschieden und gut auseinanderzuhalten: Farben in Violett- oder Blautönen, oftmals auch noch ein Braun- bis Bronzeton sind Überzüchtungen und erblich und daher von äußeren Umwelteinflüssen unabhängig. Grünglanz und Lack dagegen können namentlich bei den Hähnen durch die Fütterung ölhaltiger Sämereien beeinflußt werden; deshalb sei man bei der Gabe von.

Mais, Raps, Lein, Ölkuchen usw. vorsichtig! Dies könnte so weit führen, daß das Schwanzende, wenn auch vorübergehend, blau wird. - Zu erwähnen, bleibt noch, daß unbedingt auf eine breite, schön gerundete und keinesfalls spitz zulaufende Feder zu achten ist. Die gesamte Federstruktur sei straff und nie locker.