Die 7 Bewertungspositionen sind folgendermaßen aufgeteilt:
1. Gewicht
2. Körperform, Typ und Bau
3. Fellhaar
4. Kopf und Ohren
5. Deckfarbe
6. Unterfarbe
7. Pflegezustand
Die Seperator gehören zu den „größeren“ unter den kleinen Kaninchenrassen. Das Vollgewichtliegt zwischen 3,00 und 3,75 kg, wobei die Körperformen und Proportionen erfahrungsgemäß bei einem Gewicht zwischen 3,50 und 3,60 kg am schönsten sind. Es gibt unter den Separator nur wenige Tiere – und wenn, dann vor allem Häsinnen – die das Höchstgewicht zu überschreiten drohen; die Rasse neigte ursprünglich eher zur „Leichtgewichtigkeit“, weshalb man niemals Tiere miteinander verpaaren sollte, die die 3,0-kg-Grenze nur wenig überschreiten. Heute stellt das Gewicht des Separator-Kaninchens kein züchterisches Problem mehr dar. Die Tiere sind im Allgemeinen sehr frohwüchsig und sehr gute Futterverwerter.
Die Körperform wird gedrungen und walzenförmig verlangt. Die Tiere sollen hinten gut abgerundet sein. Die Häsin ist etwas feiner gebaut als der Rammler und sollte möglichst wammenfrei sein, obwohl ein Wammenansatz bei älteren Häsinnen zugelassen ist. Trotz der Duldung eines Wammenansatzes bei überjährigen Häsinnen, muss es Ziel eines jeden Separatorzüchters sein, absolut wammenfreie Tiere zu züchten. Darin sehen wir eine wichtige Aufgabe in unserer Zucht; Ziel der Bemühungen ist es, die Wammenfreiheit mit sehr guten Wurf- und Aufzuchtleistungen zu paaren, da es unseren Beobachtungen zufolge einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen der Wammenbildung bei Häsinnen und großen Würfen, bei entsprechender Milchleistung, zu geben scheint. Gleichfalls sollte auf ein recht rasches Wachstum der Jungtiere geachtet werden. Keinesfalls sollten Häsinnen zur Zucht eingesetzt werden, die das vorgeschriebene Normalgewicht von über 3,0 kg nur mühsam erreichen. Wir setzen im allgemeinen Rammler ein, die in Ausstellungskondition zwischen 3,50 und 3,60 kg wiegen, während die Häsinnen ruhig noch etwas schwerer sein dürfen.
Die Läufe sollten kräftig und mittellang sein. Hier haben die Separator kaum Probleme. Die gelegentlich zu beobachtende schlechte Stellung der Tiere ist nur zu einem relativ geringen Anteil auf anatomische Fehler, wie zum Beispiel durchtretende Vorderläufe zurückzuführen. In einigen Zuchten ist zu beobachten, dass der Unterscheid zwischen den Läufen von Rammlern und Häsinnen besonders ausgeprägt ist – die Häsinnen zeigen hier häufig verhältnismäßig dünnknochige Läufe ohne den erwünschten, ausgeprägten „Katzentritt“. Diesem Mangel kann jedoch durch entsprechende Selektion (positive Massenauslese) rasch abgeholfen werden.
In Bezug auf die Körperformen gibt es bereits sehr gute Stämme, aber auch Tiere, die eckig sind und solche, die flach auf dem Tisch liegen und nur sehr schwer bzw. gar nicht in Stellung zu bringen sind. Solche Separator wurden bei uns von der Zucht bereits frühzeitig ausgeschlossen, da sich die mangelhafte Stellung erfahrungsgemäß vererbt und bei der Beurteilung des Tieres einfach unschön wirkt.
Das Fellhaar soll mittellang sein, d.h., bei einer Kleinrasse ca. 3,0 cm; es soll dicht und gleichmäßig fein begrannt sein. Auch die Ohren sollen gut behaart sein. Die Separator sind im allgemeinen durchschnittliche Fellträger, was die Unterwolldichte angeht. Es gibt leider gelegentlich Tiere mit etwas langem Haar. Insgesamt ist die Position 3 „Fellhaar“ in den meisten Zuchten noch verbesserungswürdig, wobei, wie bei vielen anderen Rassen auch, die Häsinnen häufig die besseren Fellträger sind – hier liegt der Bewertungsdurchschnitt zwischen 13,5 und 14 Punkten, während ein 14-Punkte-Fell bei den Separator-Rammlern deutlich seltener vorkommt.
Der Kopf wird kurz, breit und dicht am Körper angesetzt verlangt. Die Ohren sollen fest und stabil im Gewebe sein und mit dem gedrungenen Körper harmonieren. In den Anfangsjahren der Separator-Zucht gab es zwei unterschiedliche Schläge: Tiere mit sehr guten, breiten Köpfen und Schulterpartien, bei denen aber die Felle etwas lang waren und die Beckenrundung bemängelt werden musste und sehr gut abgerundete Tiere, mit dichtem Fellhaar, die aber nur relativ schwach ausgebildete Köpfe hatten. Durch eine entsprechende Zuchtauslese und aufgrund der heute etwas größeren Verbreitung der Rasse wurde in dieser Position viel erreicht.
Die Deckfarbe der Separator ist ein helles, sandfarbiges Gelbbraun, abgetönt durch einen feinen fehblauen Schleier. An den kurz behaarten Körperstellen überwiegt der fehblaue Farbton, wobei ein völlig einfarbiger (fehfarbiger) Kopf ein schwerer Fehler ist. Insgesamt sollte der mittleren Tönung der Vorzug gegeben werden. Über die Seiten und Hinterschenkel zieht sich ebenfalls ein schwach angedeuteter bläulicher Schleier. Die Bauchdeckfarbe soll bläulich sein. In einigen Zuchten gibt es Tiere mit eher schmutzig-cremefarbiger Bauchdeckfarbe, die bei strenger Auslegung des Standards von der Bewertung ausgeschlossen werden müssten. Die Augen sind blaugrau bis graubraun und die Krallen sind hornfarbig. Bei der Bewertung ist es wichtig, besonders die im Kopf nicht zu dunklen (fehfarbigen) Tiere hervorzuheben, wenn der fehfarbige Schleier ansonsten vorhanden ist, denn die Rasse neigt dazu, bei der Verpaarung von Tieren mit ausgeprägtem „Fehschleier“, zu dunkel zu werden. Manchmal sieht man Tiere, bei denen die Augenfarbe stark ins Braune tendiert. Dieser Fehler vererbt sich hartnäckig. Separator mit brauner Augenfarbe gehören nicht in die Zucht!
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